JVerein

Hi,
da ich gerade mit JVerein anfange stehe ich auch vor der Aufgabe Formulare zu erstellen. Ich muss sagen, dass die aktuelle Methode zwar immer funktioniert und einfach zu verstehen ist, aber doch irgendwie sehr zeitaufwändig ist und die Ergebnisse nur mit viel Aufwand (vermute ich zumindest ) ein hohes Niveau erreichen.

Ich fände es toll, wenn man alternativ zu der PDF Methode auch LaTeX Quelldateien einbinden könnte, die JVerein dann automatisch kompilliert. Ein Einfügen der variablen Felder wäre dort sehr viel einfacher und die Ergebnisse sähen auch immer perfekt aus.

Natürlich kann JVerein keine LaTeX Distribution mitbringen - die müsste der Nutzer selber auf seinem Rechner installieren. Aber wenn es nur eine Alternative zu der Methode über die PDFs ist sollte das auch kein Problem darstellen - denn wer LaTeX nutzen will hat so eine Distribution sowieso installiert.

Das Ganze dürfte natürlich einiges an Programmieraufwand sein - ich würde mich daran auch beteiligen. Aber ich möchte erstmal wissen ob generell noch andere Interesse an so etwas hätten, und als wie groß die Entwickler den Umbauaufwand einschätzen um eine alternative Formularerstellung einzubauen.

Viele Grüße,
Sebastian

Hallo Sebastian,

ich habe mich vor Jahren mit LaTeX beschäftigt. Glaubst du wirklich, dass es für Otto-Normal-Vereinsverwalter einfacher ist, LaTeX zu installieren und sich in das Thema einzuarbeiten als mit dem Lieblingseditor (in dem der Vereinsbriefbogen bereits existiert) ein PDF-Dokument zu erzeugen und anschließend in JVerein die Variablen darauf zu positionieren?

Selbst wenn du die Entwicklung komplett übernehmen würdest, schätze ich allein den Supportaufwand hier im Forum riesig ein. Warum das Rad neu erfinden, wenn es eine Lösung gibt.

Wie sehen das andere JVerein-User?

Heiner

heiner hat geschrieben:Hallo Sebastian,

ich habe mich vor Jahren mit LaTeX beschäftigt. Glaubst du wirklich, dass es für Otto-Normal-Vereinsverwalter einfacher ist, LaTeX zu installieren und sich in das Thema einzuarbeiten als mit dem Lieblingseditor (in dem der Vereinsbriefbogen bereits existiert) ein PDF-Dokument zu erzeugen und anschließend in JVerein die Variablen darauf zu positionieren?

Selbst wenn du die Entwicklung komplett übernehmen würdest, schätze ich allein den Supportaufwand hier im Forum riesig ein. Warum das Rad neu erfinden, wenn es eine Lösung gibt.

Wie sehen das andere JVerein-User?

Heiner

Hallo,

ich bin im Zusammenhang mit meiner Dipl.-Arbeit vor Jahren in Kontakt mit LaTex gekommen - hatte einen Komilitonen, der mich missionieren wollte.
Letztlich habe ich dann doch, genau so wie Heiner es beschreibt, zu meinen bis dahin lang genutzten und vertrauten Werkzeugen gegriffen. Mag sein, dass LaTex für "Puristen" die verbreiteten Office-Produkte ersetzen kann. Aber für Otto-Normalverbraucher - und ich schätze der Anteil unter den Schatzmeistern/Kassenwarten ist sehr hoch - ist der vertraute Weg sicher einfacher. Und Qualitätseinbußen nehme ich dabei persönlich überhaupt nicht wahr. Die mm-genaue Positionierung ist manchmal etwas "frickelig" - aber es funktioniert.

Gruß
Norbert

Hallo Sebastian,

ich habe zwar keine Lösung "innerhalb" von JVerein, aber ich habe mit Hilfe von CSV-Export,
einem kleinen Python-Skript und einer Latex-Vorlage unsere Rundschreiben erzeugt. Wenn
du an daran interessiert bist, kann ich dir das gerne schicken.

jawbone hat geschrieben:Hallo Sebastian,

ich habe zwar keine Lösung "innerhalb" von JVerein, aber ich habe mit Hilfe von CSV-Export,
einem kleinen Python-Skript und einer Latex-Vorlage unsere Rundschreiben erzeugt. Wenn
du an daran interessiert bist, kann ich dir das gerne schicken.

Ja daran hätte ich großes Interesse

Grundsätzlich wäre das Ganze natürlich nichts für Otto-Normal-User - war auch nur so eine Idee die mir gekommen war

Viele Grüße
Sebastian

jawbone hat geschrieben:Hallo Sebastian,

ich habe zwar keine Lösung "innerhalb" von JVerein, aber ich habe mit Hilfe von CSV-Export,
einem kleinen Python-Skript und einer Latex-Vorlage unsere Rundschreiben erzeugt. Wenn
du an daran interessiert bist, kann ich dir das gerne schicken.

Hallo Jawbone,

ich möchte aus dem Mahnungen-CSV-Export gerne eigene LaTeX-Mahnungen generieren und die dann auch idealerweise automatisch mailen.
Es hört sich so an, als wenn dein angesprochenes Python-Skript mir einen Teil der Arbeit abnehmen könnte. Falls du (oder jemand anderes) das noch zumzuliegen hat, würde ich mich drüber freuen.

Viele Grüße
Moritz

heiner hat geschrieben: ↑Samstag 7. Dezember 2013, 08:14 ich habe mich vor Jahren mit LaTeX beschäftigt. Glaubst du wirklich, dass es für Otto-Normal-Vereinsverwalter einfacher ist, LaTeX zu installieren und sich in das Thema einzuarbeiten als mit dem Lieblingseditor (in dem der Vereinsbriefbogen bereits existiert) ein PDF-Dokument zu erzeugen und anschließend in JVerein die Variablen darauf zu positionieren?

Ja.

— Die Installation und Verwaltung von LaTeX ist sehr simpel, wenn man die alljährlich von uns zusammengestellte und verteilte TeX Live-Distribution benutzt.
— Ein (als PDF) existierender Briefbogen ist sehr einfach in einem LaTeX-Dokument als Hintergrund einzublenden, damit entfällt die Notwendigkeit, diesen in LaTeX nachzuprogrammieren; variable Textelemente positioniert man auf diesem Hintergrund. Dies ist exakt einmal nötig.
— Inhalte (Adressen, Brieftext, …) werden aus JVerein-Variablen in Textbausteinen eingesetzt – nicht anders, als dies mit Emails vorgesehen ist.

Aus dem Stand ein funktionierendes LaTeX-Dokument zu schreiben erfordert Einarbeitung, keine Frage. Existiert allerdings mal eines, kann man das einfach variieren und anpassen, ohne gleich alle Feinheiten des Systems kennen zu müssen. Zudem findet man leicht einen interessierten TeXie, der einem hilft oder das Ganze selbst klöppelt, beispielsweise über uns. Ich stelle mich da ausdrücklich gern zur Verfügung.

Wir, die deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e. V. (Dante), stellen Betreuung und Beratung von TeX-Benutzern im gesamten deutschsprachigen Raum, u. a. über Foren, Mailinglisten, den Beraterkreis, Beratungsstände auf einigen Open-Source-Messen, eigene Tagungen usw.

heiner hat geschrieben: ↑Samstag 7. Dezember 2013, 08:14 Warum das Rad neu erfinden, wenn es eine Lösung gibt.

Du musst keine Räder neu erfinden, Du hast ja schon alles Nötige: eine Möglichkeit, an bestimmten Stellen des Programms reinen Text (UTF8, zur Not auch ASCII) auszugeben. Eine solche Möglichkeit ist schon vorhanden, denn es können ja Emails geschrieben werden. Letzteres auch in HTML, damit muss es also die Möglichkeit geben, einen Code-Kopf und -Fuß auszugeben – mehr brauchen wir für LaTeX auch nicht.

Im Übrigen geht es doch nicht darum, die vorhandene Lückentext-Methode abzuschaffen; die kann ja gut bleiben. Es geht nur darum, zusätzlich bzw. alternativ simplen Text in eine Datei schreiben zu können, um endlich schöne Briefe zu schreiben.

Falls jemand noch über diesen Beitrag stolpert, ich habe meinen Workflow wie man LaTeX Formulare mit JVerein Daten generiert, hier kurz vorgestellt:

viewtopic.php?p=18753#p18753

moritz hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. April 2020, 12:25 meinen Workflow wie man LaTeX Formulare mit JVerein Daten generiert

Danke, dass Du diesen wirklich erstaunlichen Workaround veröffentlicht hast. Ich frage mich allerdings, warum Du diesen Schlenker über YAML/Pandoc und ein Bash-Skript machst, anstatt einfach LaTeX-Code ’rauszuschreiben und die Übersetzung direkt aus Python anzuwerfen.

Es gibt auch einige LaTeX-Pakete, die CSV (und verwandte Datenformate) direkt auswerten können —> https://ctan.org/topic/csv-support. Damit und ggf. den Möglichkeiten von LuaTeX sollte das nochmal deutlich schlanker zu machen sein.

Nichtsdestoweniger bleibt die Unfähigkeit, an den entsprechenden Stellen simplen ASCII-Text zu schreiben, ein blatantes Armutszeugnis.

moss_the_TeXie hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. April 2020, 16:32
Danke, dass Du diesen wirklich erstaunlichen Workaround veröffentlicht hast. Ich frage mich allerdings, warum Du diesen Schlenker über YAML/Pandoc und ein Bash-Skript machst, anstatt einfach LaTeX-Code ’rauszuschreiben und die Übersetzung direkt aus Python anzuwerfen.

Es gibt auch einige LaTeX-Pakete, die CSV (und verwandte Datenformate) direkt auswerten können —> https://ctan.org/topic/csv-support. Damit und ggf. den Möglichkeiten von LuaTeX sollte das nochmal deutlich schlanker zu machen sein.

Ich glaube, das war so: ich hatte damals irgendwo gesehen, dass pandoc yaml input kann. LaTeX und CSV hatte ich mir glaube ich auch angeschaut, aber es muss ja irgendwie aufsummiert und gruppiert werden. Das erschien mir mit python einfacher. Geht aber sicherlich auch noch einfacher

Bash script habe ich nur dazu gefummelt, weil mir meine for Schleife in der Shell für den gemeinen User zu unübersichtlich erschien.

moss_the_TeXie hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. April 2020, 16:32 Nichtsdestoweniger bleibt die Unfähigkeit, an den entsprechenden Stellen simplen ASCII-Text zu schreiben, ein blatantes Armutszeugnis.

Was meinst du?