Contergannetzwerk Deutschland e.V.

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lawdance
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Registriert: Montag 9. April 2012, 11:06

Contergannetzwerk Deutschland e.V.

Beitrag von lawdance »

Durch das durch die Firma Grün­en­thal auf den Markt ge­brachte Me­di­ka­ment „Con­ter­gan“ (Tha­li­domid) wurden tau­sende Kinder ge­schä­digt, von denen heute noch ca. 2800 Per­sonen leben. In­dessen sind die Be­trof­fenen Ende 40 und leben groß­teils ohne Arme und/oder ohne Beine oder mit wei­teren we­sent­li­chen Be­hin­de­rungen.

Der Staat hat das Me­di­ka­ment nicht nur nicht recht­zeitig vom Markt ge­nommen, ob­wohl hin­läng­lich Hin­weise auf die Schäd­lich­keit des Me­di­ka­ments bei Em­bryonen vor­lagen, son­dern hat über­dies sämt­liche An­sprüche gegen die Firma Grün­en­thal mit einem Bun­des­ge­setz aus­ge­schlossen.

Damit sind die Ge­schä­digten mit ihren spe­zi­fi­schen Pro­blemen, mit Aus­nahme einer Mini-Rente von ma­ximal 1116 Euro auf die all­ge­meinen, sich ständig ver­schlech­ternden all­ge­meinen So­zi­al­system ver­wiesen.

Im Ge­gen­satz zu an­deren Be­hin­der­ten­gruppen leben Con­ter­ganopfer meist mit schwersten Schä­di­gungen, groß­teils im Ver­lust sämt­li­cher Glied­maßen, noch selb­ständig in einer ei­genen Woh­nung; sie sind damit auf­ge­wachsen und kennen es nicht an­ders. Durch ein­sei­tige Kör­per­hal­tungen und be­son­deren Ver­schleiß haben sich bei den al­ler­meisten Ge­schä­digten Spät- und Fol­ge­schäden ein­ge­stellt, die nicht nur Zu­kunft­s­ängste aus­lösen, im Alltag stän­dige Schmerzen ver­ur­sa­chen, son­dern auch sehr oft zur Auf­gabe einer Er­werbs­tä­tig­keit zwingen.

Con­ter­ganopfer konnten oh­nehin meist nur ver­spätet in das Er­werbs­leben ein­steigen, nicht in der In­ten­sität ar­beiten oder mussten, wie vor­ste­hend aus­ge­führt, wieder ver­früht, wegen ihrer Spät- und Fol­ge­schäden, wieder aus­steigen. Es konnten damit in vielen Fällen, wenn über­haupt, nur völlig un­zu­rei­chende Ren­ten­an­sprüche auf­ge­baut werden. Viel­fach droht Al­ter­s­armut!

Durch den Weg­fall von För­de­rungen bei einer Be­rufs­tä­tig­keit droht, wenn nicht be­reits ein­ge­treten, der Entzug von für die Selb­stän­dig­keit ele­men­taren Hilfs­mit­teln. Wenn der Umbau eines Kraft­fahr­zeuges für einen Ge­schä­digten ohne Arme rd. 17.000 Euro kostet, so wird eine Fi­nan­zie­rung al­leine durch das Con­ter­ganopfer schwer. Ohne Auto wie­derum droht der Ver­lust eines ei­gen­stän­digen Le­bens in einer ei­genen Woh­nung.

Das Con­ter­gan­netz­werk Deutsch­land e.V.

Das Con­ter­gan­netz­werk Deutsch­land e.V. nimmt sich als Selbst­hilfe-Bun­des­or­ga­ni­sa­tion der spe­zi­fi­schen Pro­bleme von Con­ter­ganop­fern an und setzt sich für deren selbst­be­stimmtes Leben in Würde ein. Der Ver­ein leistet ins­be­son­dere bei allen inte­gra­tiven und re­ha­bi­li­ta­tiven An­ge­le­gen­heiten, ins­be­son­dere in ge­sund­heit­lich/me­di­zi­ni­schen An­ge­le­gen­heite Hilfe zur Selbst­hilfe. Hierbei soll jedem Con­ter­ganopfer mit Mit­teln des In­ter­nets ein Zu­gang zum Kom­mu­ni­ka­tions- und Ver­eins­ge­schehen er­mög­licht werden.

Wei­terhin be­treibt der Verein in­ten­sive Öf­fent­lich­keits­ar­beit, indem er seine Wer­te­vor­stel­lung und Er­fah­rungen an die Po­litik und Presse.kom­mu­ni­ziert.


www.contergannetzwerk.de
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